hannes90 hat geschrieben:
So, da sich hier ja oft Gedanken um Bewerbungsgespräche etc gemacht werden:
Ich hab mich ja nach den Sommerferien um Duale Studienplätze beworben, da ich mir a) ein "normales" Studium nicht leisten kann und b) das Duale eigentlich auch besser finde. Dadurch musste ich aber auch durch massenhaft Bewerbungsverfahren durch (Test, Accessmentcenter, Vorstellungsgespräche, Werksarzt). Eine wirklich negative Bemerkung hat keiner zu meinen Dreads gemacht, alelrdings glaube ich das es die kleineren Firmen schon etwas gestörrt hat. Bis zum Gespräch bin ich allerdings bei allen gekommen, also kanns auch an etwas anderem liegen. Bei den zwei größten Firmen, bei denen ich mich bweorben habe, habe ich aber trotz meiner Frisur einen zusage: Bei Daimler gabs auf 5 Stelllen ca. 2645 Bewerber und ich bin trotz meiner Frisur genommen worden (Vertrag unterschrieben). Bei Ford habe ich eine mündliche Zusage und muss im Januar zum Werksarzt. Ach ja, Studiengang ist Maschinenbau. Stelle bekommen und Dreads noch dran. Allerdings hatte ich auch ein extremst gutes Zeugnis, ziemlich gute Testwerte und ich habe bei den beiden, wo ich ne Zusage habe, meine BLL mitgenommen (Facharbeit, nur größer). Weil man halt, wenn man durch die Frisur auffällt, das halt durch andere Dinge wettmachen muss (-> Können).
Anziehen: Nun, Scharze Schuhe und Socken, ne schwarze Jeans, dazu ein orangenes Hemd und ein Schwarz-gemustertes, samtartiges Jacket. Hab ich bei Engberts gekauft, sieht insgesammt nicht ganz so spießig aus, sodass ich mich auch noch wenigstens etwas wohl gefühlt habe.
Nachdem ich nun über ein Jahr in der Firma bin muss ich sagen: Es war die richtige Entscheidung. Allerdings ist es nicht überall so, betrachte ich so die anderen Firmen, die bei mir studieren und was ich so höre, scheint die Wichtigkeit des Aussehens in reziproker Relation zur internationalen Bedeutung der Firma. Sprich: Je Elitärer und spießiger eine Industriefirma nach außen aufgestellt ist, um so unwichtiger ist das Aussehen der Mitarbeiter im direkten Bereich (also nicht der Vertrieb, da gelten andere Regeln), dafür Zählt die Qualifikation um so mehr. Mein erstes praxissemester habe ich in der Produktion verbracht, wo ich vorbehaltlos empfangen und gut integriert wurde. Nach kurzer Zeit wurden die Aufgaben immer schwerer, da die meine Ergebnisse den Betreuern scheinbar recht gut gefallen haben. Im Sommer war ich im Qualitätsmanagement, wo ich im Abschlussgespräch dann erfahren habe, das man ja zuerst sehr erstaunt gewesen sei, wer ihnen da denn geschickt wurde, jedoch anschließend sehr von meiern Arbeit begeistert gewesen sei und sich gerne über einen weigern Praxiseinsatz meinerseits bei ihnen freuen würde - nur das mir das QM zu indirekt ist.
Soweit also nur positive Erfahrungen meinerseits.
In der Industrie gilt halt doch eben: Du bist was du kannst und wen du kennst, nicht wie du dich kleidest. Und als DH'ler kennt man viele... Da muss man dann nur noch mit seinem eigenen Können überzeugen.
Ach ja, ich weis nicht ob Ichs schon geschrieben habe: Die Stelle habe ich ohne Vitamin B bekommen... Mit Gürtellangen Dreads, die ich fürs Vorpraktikum (freiwillig) gekürzt habe, sonst ist die Sache mit den Drehmaschinen etwas knifflig.