Also ich habe mir meine Dreads nach 3,5 Jahren rausgemacht und zwar bin ich so vorgegangen:
Die Basis:
Meine Dreads waren alle ca. 35cm lang - ich habe sie erst einmal jeweils um bis zu 10cm gekürzt, sodass auf jeden Fall alles an der Spitze, was gründlich gehäkelt wurde (meine Spitzen waren nicht rund, aber für den Halt habe ich doch schon gegen Ende viel gehäkelt, dass sie nicht weiter aufgingen), denn alle Häkel- und Knotenstellen bereiten beim Auskämmen mehr Arbeit.
Vorbereitung:
Dann habe ich meine kompletten Dreads einmal gründlich mit einem Aufbaushampoo durchgewaschen (Pantene Pro-V, aber noname-macht's genauso) und ausgespült. Dann habe ich mir Spülung reingehauen (recht viel, eben das alles "glitschig" ist), da aber nur einmal kurz den Duschstrahl draufgehalten, um eben oberflächlich den Schaum zu entfernen, aber dass die Dreads noch voll mit der Spülung sind.
Das hat den vorteil, dass man durchs Glitschige, aber auch durch die Pflege eben besser durchkommt.
Durchführung:
Dann habe ich eine Gabel genommen (meiner Meinung nach sehr, sehr geeignet dafür - man sollte sie nur mit einem Tuch umwickeln, weil sonst bekommt man von den harten Kanten sehr schnell Blasen) und immer eben so eins, zwei Milimeter über der offenen Stelle hineingestochen und runtergezogen (Achtung: Dread gut festhalten, sonst zieht ihr direkt an der Kopfhaut und das tut höllisch weh
). Wenn man bei bestem Willen nicht vorankommt, eben Gabel wieder raus und noch etwas mehr zum Ende hin hineinstechen. Die Dreads bestehen ja auch ganz vielen Schlaufen und Windungen und man versucht eben immer eine Strähne zu greifen und die rauszubekommen - damit löst man dann manchmal schon weitere.
Zeitaufwand:
Also anfangs waren sie alle so 25cm lang und man hat noch nicht so die Routine, daher hatte ich für meine Dreads jeweils eine halbe Stunde gebraucht. (Später habe ich sie dann auf 10-15cm gekürzt, weil mir die Haare einfach zu kaputt waren und ich sie danach gar nicht so lange haben wollte).
Als Richtwert kann man sagen: ca. eine Minute pro Zentimeter (pro Dread).
Tipps:
Wenn ihr dann schon einige Stunden dran sitzt, zwischendurch die Haare anfeuchten, denn bei nassen Haaren flutscht's besser und ich denke die Haare reissen nicht so schnell.
Macht euch keine Gedanken, wenn da viele Haare rauskommen. Ein Mensch verliert pro Tag im Schnitt zwischen 50 und 100 Haaren und die bleiben eben größtenteils in den Dreads hängen. Da kommt dann eben sehr viel loses Haar mit. So als Richtwert kam bei mir ca. ein Ballen in der Größe meiner Faust pro Dread (insgesamt dann eine kleine Mülltüte) heraus.
Schmerzen:
Ich muss sagen an der Kopfhaut schmerzte es kaum, da man den Dread immer gut festhielt - außer eben am Ansatz, wo das nicht mehr so gut möglich ist. Schmerzhafter waren auf Dauer das Verkrampfen der Hand, weil man doch immer recht kräftig ziehen musste, die Blasen an der Hand und das stundenlange oben halten der Arme (also am besten irgendwo Ellenbogen abstützen, wenn möglich).
Länge:
Nach dem Auskämmen, waren meine Haare ca. 1,5 bis doppelt so lang wie die Dreads.
Ergebnis:
Also bei mir waren die Haare ab dem Mund recht unbrauchbar. Sie wurden ab da einfach zu dünn und zu wenige, weil sie auf halbem Wege bereits gebrochen waren oder so.
Bilder:
vorher
nachher
und hier noch ein
Bild, bei dem man sieht wie es vor dem Kürzen aussah - also das kam aus den 25cm langen Dreads raus.